The Watchers
Autor | John Marrs |
Verlag | Heyne |
ISBN | 978-3-453-32137-3 |
„Wissen kann tödlich sein“, denn: „Sie kennen alle Geheimnisse!“ Ob nun das Hacker-Kollektiv oder (auch?) die spezielle britische Regierungs-Runde (eingestreute „streng geheime“ Protokolle informieren die Leser darüber, z.B. S. 96ff. etc.). Etwas verwirrt hat mich der englischsprachige Titel: Beobachter? Passt weniger… Wobei, offenbar kann das auch für „Wächter“ stehen, was eher passen würde… Wenn auch im englischen Original „The Minders“ steht, also „Aufpasser, Betreuer“, voila… Alternativ „The Guardians“ oder „Die Wächter“ wird schon anderweitig belegt sein…
DNA als Informations-Träger
… ist offenbar tatsächlich eine wissenschaftlich verfolgte Option: https://bit.ly/3bMWQLc „Festplatten aus DNA speichern mehr als jeder Chip“ titelte etwa die ZEIT schon 2017… Insofern kann dieser Thriller von fast 550 Seiten gut als Dokufiktion durchgehen!
„Im digitalen Zeitalter sind Informationen wertvoller als Gold. Doch Computer können gehackt und Files gestohlen werden. Nach einem massiven Cyberangriff fürchtet die britische Regierung um ihre Staatsgeheimnisse und entwickelt einen ebenso riskanten wie genialen Plan: die brisantesten Informationen werden offline genommen, in einen genetischen Code umgewandelt und fünf Zivilisten implantiert.“ In wechselnder Perspektive erlebt Leser deren Handeln mit. „Dafür bekommen diese so genannten Wächter die Chance auf ein neues Leben, eine neue Identität und finanzielle Unabhängigkeit. Auf keinen Fall aber dürfen sie Kontakt zueinander aufnehmen, denn gemeinsam kennen sie jede noch so schmutzige Parteiaffäre, die Wahrheit über Lady Di’s Tod und die intimsten Geheimnisse der Queen. Doch jeder der Wächter verfolgt eine eigene Agenda, und schon bald entwickelt das Regierungsprojekt eine Dynamik, in der niemand mehr weiß, wem er eigentlich noch trauen kann…“ Eine fein gestrickte Geschichte, SciFi im Grunde „nur“ durchs Verlagern einige Jahrzehnte in die Zukunft. Gegründet auch auf der Idee, eine besondere Hirn-Struktur bei Synästheten zu nutzen, die wiederum entdeckt werden durch ein besonderes Puzzle, das nur derlei Personen lösen können (S. 66ff. etc.). Auf die implantierte DANN reagieren die Auserwählten durchaus unterschiedlich, die Nebenwirkungen sind enorm (siehe etwa die „Echos“ bei Bruno, S. 168ff. etc.). Zugleich ist das eine Art Spionage-Thriller, übrigens durchaus mit Noir-Anklängen, siehe Charlies Verhalten (S. 144f.). SciFi-artig ist wieder die Idee, Partner durch DNA-Match zu finden (beschrieben z.B. S. 272f. etc.), womit DNA ein zweites Mal ihre Rolle spielen darf… Spannend und informativ, lesen! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de