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Tod am Ammersee

Autor Inga Persson
Verlag emons
ISBN 978-3-453-7408-0300-1

„Oberbayern-Krimi“ verdeutlicht der Untertitel den lokalen Charakter für all die Externen, die vielleicht mal „Zuagroaste“ werden könnten – wie die Hauptperson des Romans. Und wie die Autorin, deren Namen den Verdacht wecken könnte: noch ein Schweden-Krimi?! Na, den „suspense“ kriegt sie ganz gut hin.

Mordsaussicht
…ist hier vieldeutig zu verstehen: Sind da noch mehr Morde zu erwarten? Natürlich immer mit exzellentem Ausblick, in der Gegend! Bis hin zum Augen zwinkernd in Kauf genommenen Anklang von „Mord mit Aussicht“ … Hierum jedenfalls geht es, vordergründig: „Eigentlich ist Carola Witt von Berlin an den Ammersee gereist, um ihrem Chef den oberbayerischen Wahlkreis zu sichern. Bevor sie aber überhaupt beim ersten Pressetermin erscheinen kann, stolpert sie unglücklicherweise über die Leiche eines Provinzpromis – und damit geradewegs ins Visier des Mörders. Doch zum Glück ist der ewig grantelnde, aber sehr fesche Kommissar Meisinger dem Täter auf den Fersen.“ Bald zeigt sich, das muss irgendwie was mit Kunst zu tun haben. Schön, mal einen Einblick zu kriegen, siehe S. 141f. „Kunstszene. Da sind die staatlichen Museen, private Sammlungen und schließlich Kunst im öffentlichen Raum .. Sakrale Kunst? Das ist was ganz anderes…“ Und manch ein Beteiligter gerät geradezu ins Schwärmen, was diese Kunst angeht, siehe etwa S. 229f. Doch das wird noch spezifischer, soviel sei verraten!

Politiker…
…sind schon eine eigene Spezies, das zeigt sich zumindest in diesem Lokalkrimi: Was alles Wahlkreis-Büros aktivieren, um den fern agierenden Vertreter im Deutschen Bundestag zu lancieren… D.h. hier ist eine völlig andere „Ermittlerin“ aktiv – weder Polizei noch Detektiv noch Staatsanwalt/Rechtsanwalt noch Gerichtsmediziner … Mal was Neues! Plus der Aussicht auf Fortsetzung: Zum Schluss zeigt sich, dass das „Nordlicht“ im Süden bleibt, für länger. Das darf verraten werden, Spoiler-frei  … HPR

Hanspeter Reiter