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Todesleere

Autor Torsten Lenhart
Verlag BoD
ISBN 978-3-7412-5209-9

„Selfpublishing“ funktioniert auch mit „Verlag“ (Books on Demand, ISBNr. Etc.) plus amazon, wer will! Das zeigt dieser Autor, der (S. 369ff. „Anmerkungen“) dies näher erläutert – auch, dass er auf ein kostspieliges Lektorat verzichtet habe. Das macht sich durchaus punktuell bemerkbar, stört allerdings nicht.
Die Schreibe
Denn die Story ist spannend aufgebaut und locker lesbar geschrieben. Geschickt das Verweben mehrerer Ebenen, rund 10 Jahre voneinander getrennte Geschehnisse, natürlich eng verwoben. Das erfordert professionelles Abwechseln, auch das gelingt dem Autor prächtig. So entwickelt sich für den Leser wie auch für den Ermittler im Roman die Geschichte – mit durchaus überraschenden Facetten. Und mit einem eher ungewöhnlichen Ende – sympathisch. Ein „happy-ending“ allerdings nur unter gewisser Voraussetzung …
Darum geht´s
So fasst der Autor selbst zusammen: „Was wurde aus Lara Riemann? Erst wenige Stunden vor seinem Antrittsbesuch bei der Familie seiner Freundin Julia erfährt Marco vom tragischen Schicksal ihrer jüngeren Schwester: Seit fast zehn Jahren fehlt von dem damals sechzehnjährigen Mädchen jede Spur. Obwohl Julia ihn inständig bittet, der Sache nicht weiter nachzugehen, stürzt er sich sofort in die Ermittlungen. Angetrieben von seinem Gerechtigkeitssinn und bestärkt durch schnelle Erfolge gräbt er sich immer tiefer in die damaligen Ereignisse ein. In der entscheidenden Nacht im Sommer 2006 kreuzten sich die Lebenswege verschiedenster Menschen. Für manche von ihnen brachten diese schicksalhaften Stunden eine neue Chance – für andere hingegen nur den Tod.“
Selektives Wahrnehmen
Geschickt sein wiederkehrendes Triggern „selektiver Wahrnehmung“: Am entscheidenden Abend findet gerade das Fußball-WM-Spiel der deutschen Mannschaft gegen Polen statt (Tor: Neuville, am Abend seiner Fußball-Karriere, Assist: Odonkor, „der danach keinen Fuß mehr auf den Platz brachte“ …), das Sommermärchen. Was bedeutet, dass Leser über diesen Reminder stark in die Story hinein gezogen wird … Einfach darauf einlassen, lohnt sich! HPR

Hanspeter Reiter