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Trainieren mit Herz und Verstand

Autor Claudia Groetzebach
Verlag Gabal Verlag

159 Seiten
ISBN 3-89749-596-1
Preis: 24,90 Euro

Umfassende Darstellungen der Suggestopädie sind Mangelware. Dies wiegt umso schwerer bei einer  immer stärkeren Verbreitung der Methode, die auch unter „Accelerated Learning“ sowie früher unter „Superlearning“ bekannt geworden ist. Deswegen ist es begrüßenswert, dass Claudia Groetzebach mit dem vorliegenden Werk eine Übersicht möglicher, einsatzfähiger Methoden für die tägliche  Arbeit eines Suggestopäden vorlegt.

Das Buch gliedert sich zunächst in vier Hauptteile, zu denen fast 30 Suggestopäden Beiträge verfasst haben. In Teil 1 gibt es Kapitel zu Notwendigkeit, Entstehungsgeschichte, Wirkungsweise, Gehirnforschung und zur Sicherung von Qualitätsstandards. Teil 2 informiert über die Elemente des suggestopädischen Kreislaufs. Vom Einstieg über Dekodierung, Lernkonzerte, Aktivierungsphase, Tansfer bis hin zur Integration reichen die Stationen. Auf die verschiedenen Wirkfaktoren in der Suggestopädie wird in Teil 3 eingegangen. Musik, Rhythmisierung, Raumgestaltung, Lerntypen und Geschichten sind nur einige der behandelten Faktoren. Bewegung, Spiele und Lernspiele, die Gestaltung suggestopädischer Texte, Fantasiereisen und Energizer, aber auch die sozialen Formen des Lernens, werden in Teil 4 behandelt. Hier kann für jedes – auch nicht suggestopädische Training – aus dem Erfahrungsschatz der Autoren geschöpft werden.

Allen Beiträgen ist gemeinsam, dass sie kurz das Wesentliche eines Bereiches in verständlicher Form wieder geben. Die Artikel sind thematisch in sich geschlossen. Damit erhält das Buch fast den Charakter eines Handbuches. Sehr hilfreich ist es aus meiner Sicht, dass der suggestopädische Kreislauf komplett mit Beispielen für die Praxis gefüllt wird. Somit ist das Buch ein Füllhorn für Anfänger und gestandene Praktiker.

Fazit:  Ein gelungenes Werk, das die Bandbreite der Suggestopädie im Überblick informativ und für den Trainer nutzbringend behandelt. Auch die Seitengestaltung und die Einheitlichkeit in der Darstellung überzeugen voll und ganz. Einziger Wunsch aus der Sicht eines visuellen Typs wären in einigen Beiträgen mehr Bilder als Ergänzung der Textdarstellung gewesen.

Dieses Buch gehört in die Handbibliothek jedes suggestopädisch Arbeitenden. Für alle, die sich in der Ausbildung zum Suggestopäden befinden, ist es eine sehr gute Unterstützung zur Vor- und Nachbereitung der Seminarinhalte und zur Vorbereitung eigener Präsentationen. Nicht zuletzt gibt das Sammelwerk auch für alle anderen in Aus- und Weiterbildung tätigen Personen viele Anregungen und nimmt etwas vom Mythos der Suggestopädie.

Hans-Jürgen Ramisch