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Unsere Mehrsprachigkeit

Autor Sabina Schaffner (Hsg.)
Verlag vdf
ISBN 978-3-7281-3447-9

Vielerlei Ansätze primär für im Sprachenbereich tätige Weiterbildner, aus der unmittelbaren (inzwischen 10-jährigen) Praxis des Sprachenzentrums der Universität und der ETH Zürich, als „Eine Sammlung von Mehrsprachigkeitsbiografien: Studierende und Mitarbeitende … erzählen“. Mit der Botschaft „Mehr Sprachen. Mehr Perspektiven.“ – und einer Fülle an Berichten, die sehr unterschiedliches Herangehend ans Sprachenlernen belegen: 50 Beiträge in zwölf Sprachen. „Thematisiert werden Sprache(n) und Identität(en), Nutzen von Mehrsprachigkeit, Spracherwerb, Sprachunterricht und Metakognition.“ (U4) Wobei zur Originalversion jeweils eine deutsche Übersetzung mitgeliefert wird (Ausnahme: Englisches Original). Das ungewöhnliche Format (fast quadratisch) lässt den  Band besonders handlich erscheinen. Schon die Vorworte führen mit vielerlei Zitaten in diversen Sprachen den Nutzer anregend ins Thema ein, u.a. mit dieser Aussage (S. 12): „Schätzungsweise sind 60% der Weltbevölkerung heute mehrsprachig. Aus heutiger und historischer Perspektive lässt sich die These vertreten, dass Zeit- oder Mehrsprachigkeit den Normalfall darstellt – und das Lernen von Sprachen immer von praktischer Bedeutung war.“ Leser erfährt auch interessante Details zu Sprachen, die er oder sie mglw. eher weniger kennt, Beispiel: „Seit einem halben Jahr lerne ich nun Japanisch. Da es in dieser Sprache so viele Fremdwörter gibt, ist das Hörverstehen nicht wahnsinnig schwierig. Dagegen sind jedoch Grammatik und Satzstruktur recht kompliziert.“ (S. 54) Wie geht Lernender dann damit um? Was bedeutet das für Lehrende? (Selbst-)Kritisches Überprüfen von Methodik und Didaktik mag angeregt werden. Siehe auch dieses Zitat: „Wasser predigen und Wein trinken? Lernen und Unterrichten von Fremdsprachen. Die neuen Lehrmethoden und Weiterbildungen bieten eine gute Gelegenheit, sich mit der eigenen Lernbiografie zu befassen und einen Vergleich anzustellen: Wie haben wir seinerzeit gelernt, wie lernen heute die Jugendlichen eine Fremdsprache?“ (S. 70) Voila, lassen Sie sich anregen …

Hanspeter Reiter