Unternehmen neu erfinden
Autor | Christian Abegglen |
Verlag | FAZ-Buch |
ISBN | 978-3-96251-005-3 |
„Das Denk- und Arbeitsbuch gegen organisierten Stillstand“ liefert prima Blaupausen für Entscheider in Unternehmen – wie auch für OE-Berater/-Begleiter: „Das St. Galler Konzept praktisch umgesetzt“, so der zweite Untertitel …
Ein Füllhorn an Tools und Techniken!
Was den Lesern hier an die Hand gegeben wird, ist einerseits eine starke Auswahl – zum Anderen je ineinander vernetzt, aufeinander bezogen: Tatsächlich ein Konzept also statt nur ein „Sammelsurium“. Klar praxisorientiert, immer wieder in der Praxis erfolgreich angewandt. Das St. Galler Management Haus (u.a. S. 66ff.) bildet Rahmen und klare Struktur, der Leser einfach folgen kann – Ratgeber und Workbook in einem also. „Praxisnah ist das Buch in zwei Teile gegliedert. In einen Leseraum mit einem „Bauplan“ und in einen Arbeitsraum, der den Leser einlädt, zum Stift zu greifen. Ausklappbare Spickzettel helfen, während eines iterativen Prozesses selbst den Überblick zu behalten. Christian Abegglens St. Galler Denk- und Wissensnavigator und digitales Bonusmaterial garantieren hohen Nutzwert.“ Leser stößt auf natürlich Bekanntes, sei es die SWOT-Analyse, sei es Balanced Scorecard. Das Besondere daran: Die Instrumente werden dem Leser in praxi vorgeführt und sofort anwendbar dargestellt. Aus einer Controlling-Methode wird so ein „Netzwerk der integrierten Unternehmens-Entwicklung“ (S. 38ff.), was sich als weit mehr als ein Etikett erweist – ähnlich Design Thinking.
Das Konzept für „Reinvent or optimize“
…bietet alle Chancen, die eigene Perspektive fürs Unternehmen einzunehmen – und sie ggf. zu wechseln, aufgrund der Ergebnisse im Laufe des Prozesses. Aus dem Master-Tool wird ein umfassendes Organisations-Konzept: „Der ganzheitliche Ansatz des St. Galler Management-Konzepts liefert den Gestaltungsrahmen, vor allem auf der normativen und strategischen Ebene. Nun stehen aber viele Führungskräfte im operativen Geschäft vor Neuland, sei es durch Digitalisierung, Komplexität, Vernetzung oder Beschleunigung. Was tun? „Wer den künftigen Kurs nicht kennt, kann sein Unternehmen auch nicht manövrieren“, so der Autor. Darum hilft er Lesern, Seite für Seite den Nebel zu lichten und aus drei Perspektiven (RAUM, ZEIT, MENSCH) Ziele zu erkennen und dorthin zu gelangen.“ Fundament, drei Etagen, neu Raum-Module, drei Treppen (Aktivitäten, Struktur, Verhalten) ermöglichen ein Herangehen nach Maß – und ggf. in Maßen, je nach dem, wessen Sie bedürfen. Ihre Organisation zukunftsfähig zu gestalten. Eine grundlegende Typologie ist auch geboten, quasi übertragen von bekannten Persönlichkeits-Modellen: HAUS kann sein sach-, traditions-, intuitions- und gefühlsorientiert (S. 72ff.). Mit Betonung auf „und“, denn auch hier gilt: Ein Typ ist eine Mischung aus all dem! Siehe dazu die Erläuterung zu den Archetypen S. 190ff.
Praxis, Praxis …
Viele Beispiele machen verständlich(er), wie das jeweilige Instrument anzuwenden ist, etwa Schokolade vs. Kodak (S. 99ff.). Wie wichtig es ist, derlei Prozesse zu visualisieren, betont der Autor wiederkehrend – und auch dafür gibt es überzeugende Beispiele, etwa „Illustration des Lebenszyklus von Unternehmen“ (S. 98). Stillstands-Barometer (z.B. S. 172) und Hand-Skizzen zum Beschriebenen nutzen bestens aktivierende Lehr- und Lern-Methoden – GABAList haben ihre helle Freude daran … Für Leser gibt es zudem einen Link für ein Workbooklet mit eigens fürs Buch entwickelten Haftnotizen plus Marker! HPR