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Verschwundene Wörter des Mittelalters

Autor Michael Schwarzbach-Dobson
Verlag Greven
ISBN 978-3-7743-0963-0

„Eine Spurensuche“ mit interessanten Einblicken auf Wort-Geschichte(n) auf weit über 200 Seiten.

Etymologie
…und Onomastik (Namenskunde) bringen manch Erkenntnisse, was Sprach-Geschichte und Sprachen-Verwandtschaft angeht: Enge = innergermanisch, siehe: Englisch – oder übergreifend, etwa mit romanischen Sprachen, primär Französisch. So werden zudem Begriffe nachvollziehbar(er), die heutzutage wenig logisch erscheinen: „Ob Brombeere, Hagebutte oder Nachtigall – ihre Namen haben mittelalterliche Wurzeln. Doch die mittelhochdeutsche Sprache hat nicht nur in der Tier- und Pflanzenwelt ihre Spuren hinterlassen, sondern auch in zahlreichen Eigennamen – von der Loreley bis zum SV Werder Bremen! Der Germanist Michael Schwarzbach-Dobson stellt gut 80 Wörter aus der mittelalterlichen Literatur vor, die heute zwar verschwunden sind, uns aber dennoch vertraut erscheinen. Dabei treten ganz verblüffende Verbindungen zutage – etwa zwischen Queen und Gynäkologie oder zwischen der Tracht Prügel und der Trachtenmode. Der unterhaltsame Ausflug in die Sprachgeschichte enthält zahlreiche Beispiele aus berühmten mittelalterlichen Werken wie den Artusromanen, dem Nibelungenlied, den Minneliedern und vielen anderen Klassikern.“ Da lassen sich Aha-Erlebnisse genauso erlesen wie „habe ich´s doch gewusst“ ….

Vielerlei Inhalte
Anstelle einem schlichten (und strikten) alfabetischen Sortieren von A-Z – das nur teils sinnvoll wäre, aufgrund der Laut-Veränderungen über die Jahrhunderte – präsentiert der Autor thematisch erschließende Kapitel: Rittertum und Kampf… Familie und Soziales… Kultur und Religion… Alltag und Handwerk… Natur und Medizin…Liebe und andere Gefühle… Auf diese Weise erschließen sich der Leserschaft zusätzliche Verbindungen, fein! Apropos fein – gilt auch für die Buch-Gestaltung, das Buchbinderische, mit offen zu Tage tretendem Bund (Fadenheftung inkl.), insgesamt gehalten mit einem (Schutz-)Umschlag. Wie immer, gibt´s in meinem Exemplar diverse „dog-ears“, nämlich hier: Ger für Speer S. 29ff., siehe Namen * künne für Verwandtschaft etc. S. 60f. (verbunden mit Kind und König) * berht hell S. 69f.: Birke wie Herbert! * spel für Erzählung S. 80f. – enthalten in Beispiel wie Gospel * zabel Brettspiel S. 132ff., siehe auch Tafel (Lautwandel!) * natürlich: minne „mehr als Liebeslyrik“ (S. 179ff.) * tougen Geheimnis (S. 188ff.) – interessant wegen des Pendants, das mit „Heim“ zu tun hat, also: vertraut… Interessant auch S. 152ff. melm zermahlen und zer(!)malmen… HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter