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Vision 2017

Autor Kerstin Ullrich, Christian Wenger
Verlag sonstige
Seiten 295 Seiten
ISBN 36360158263636015826
Preis 19,90

Auf diesen Ausblick auf „Trends der Zukunft“ hat mich Christiane Ebrecht aufmerksam gemacht: danke, hat sich gelohnt! Die Trendforscher Kerstin Ullrich und Christian Wenger beantworten wichtige Fragen, die uns in den nächsten zehn Jahren bewegen werden:
Wie verhalten sich Menschen in einer Welt, die sich ständig im Umbruch befindet?
Welche Werte werden wichtig(er)?
Welche Auswirkungen hat das auf das Konsumverhalten?
Dabei beleuchten die Autoren die Delphi-Methode als solche, grundlegende Erkenntnisse daraus für die anbrechende Dekade, schließlich Trends en detail – und als Blick über die Grenzen  auch andere wichtige EU-Länder, Russland und USA. Mithilfe der qualitativen Delphi-Methode wird das Know-how von Spezialisten genutzt, die sich zu den von Ihnen erwarteten Trends äußern. Fünf Grundorientierungen zeichnen sich ab: Managing Diversity – Funktionieren im System * Living Substance – zurück zum Wesentlichen * Embedding Individuality – weniger Ich, mehr Wir * Creating Liveholder-Value – Gestalten und Partizipieren * Engaging in a Sane Society – Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. „Wertewandel“ mag zwar vielen als abgelutschter Begriff erscheinen, spiegelt sich hier allerdings deutlich wieder, wie etwa für die 1950-er bis 2010-er dargestellt (S. 55):
Traditionelle Wert ? Materielle Werte (Lebensstandard) ? Postmaterielle Werte (Lebensqualität) ? Postmoderne (Wertepluralismus) ? Wertesynthese.

Konkret erleben wir in „Consumer´s Life“ die Konsequenzen, schlaglichtartig in diesen Themenbereichen (verkürzt): Alter – Familie – Jugend – Arbeit – Bildung – Gesundheit – Ernährung – Freizeit – Mobilität – New Urbanism – Medien / Kommunikation – Konsum. Einige für uns Weiterbildner relevante Teil-Trends seien heraus gegriffen:

„Senioren-Unis“ und andere Bildungsangebote für ältere Semester (S. 71f.):
„Die Zeiten, in denen ältere Mitarbeiter an Weiterbildungsmaßnahmen nicht mehr interessiert waren, sind ‚vorbei. Vielmehr wollen sie mit beruflichen W. oder auch Kursen in ihrer Freizeit in ihre Leistungsfähigkeit investieren … (vgl. Grundorientierung „Managing Dutility“). Auch Unternehmen werden die Ressourcen der älteren Mitarbeiter nutzen und in ihre Weiterbildung investieren müssen (vgl. Kapitel „Arbeit“). Der Markt der Weiterbildungsangebote für ältere Menschen wächst seit Kurzem langsam, aber stetig. … Auf diese Weise sollen Ältere neben ihrem Erfahrungsschatz auch ihre Innovationsfähigkeit und Kreativität behalten.“ (S. 110)

„Bildung – das Paradigma der Wissensgesellschaft“ ist ein eigenes Kapitel gewidmet (S. 118ff.); ein Paradigmenwechsel wird angekündigt. Lebenslanges Lernen setzt voraus, einige Voraussetzungen zu verändern respektive erst zu schaffen: Kundenorientierung und Methodenkompetenz und „Wandel des Bildungssystems“ mit „Wettbewerb: Bildung als Zukunftsmarkt“ sind Zwischenüberschriften. Ein zentraler Text findet sich unter „Lernen lernen, Lernen lehren: neue Lehr- und Lernformen“ auf S. 121f., mit einem klaren Plädoyer, das schon auf das Lehren von Lernen „von klein auf“ zielt und auf alle Stufen und Formen des Lehrens und Lernens gemünzt ist: „Die Anforderung, im Lebensverlauf immer wieder neue Rollen und Aufgaben zu übernehmen, erhebt die Fähigkeit zu selbstständigem Lernen zur zentralen Basiskompetenz der Wissensgesellschaft. Die Forme für (Weiter-)Bildungseinrichtungen lautet daher: Lernen lehren! Statt einer primär curricularen Orientierung werden zunehmend die Ergebnisse von Lernprozessen … Maßstab der Unterrichtsgestaltung sein … Anwendungsbezug und damit Erfahrungswissen werden bei diesen Lern- und Lehrformen zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen… Neue Möglichkeiten der Bildungsvermittlung eröffnet auch die flächendeckende Verbreitung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien … Online-Studienprogramme sind nicht nur wichtige Ausrufezeichen im Wettbewerb der zukünftig stärker international ausgerichteten Spitzenuniversitätn, sondern auch eine logische Reaktion auf eine nachwachsende Generation … Sie sind es gewohnt, dass Informationen überall bereit stehen und miteinander vernetzt sind.“

Oder im Kapitel Freizeit und Tourismus (S.156): „Was für den wachsenden Anteil der Wissensarbeiter bereits gilt, wird immer mehr zur Norm: Arbeitsfreie Zeit dient dem Auftanken … für den kreativen Job und der persönlichen Weiterentwicklung, die dann wieder in den Beruf investiert wrid … Rhetorik- und Fremdsprachenkurse werden daher in den kommenden Jahren wichtiger sein als Töpfern und Fallschirmspringen.“ Konkrete Aussage, nutzbar für Themenplanung? Doch zurück zu den Blickwinkeln „Ältere“ und „Jüngere“: Die obigen Zitate mögen Sie nachdenklich machen! Was heißt das für welche Zielgruppen, siehe Lehrer an Schulen, Eltern von Kindern und Jugendlichen? Was bedeutet das für Sie als Trainer, als (Bildungs-)Berater?

HPR reiterbdw@aol.com www.reiter-medienconsulting.de

Hanspeter Reiter