Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
Autor | Allan & Barbara Pease |
Verlag | sonstige |
Seiten | 396 Seiten |
ISBN | 3548359698 |
Preis | 8,95 |
Die Antwort lässt sich eigentlich in einem Satz zusammen fassen: Weil Männer um nur eine Tätigkeit zur gleichen Zeit durchführen können und Frauen sich schwer tun, dreidimensional zu denken. „Eigentlich“ deshalb, weil das Buch der Eheleute Pease ein Füllhorn an Beispielen ist, aus dem Leben gegriffen – übrigens auch (und gerade) aus dem von Allan & Barbara Pease und deren Freunden, Bekannten, Kollegen. Natürlich geht es um Erkenntnisse der Hirnforschung – und es geht darum, mehr über sich selbst als Mann oder Frau und über „den Partner“ (ob im Berufs- oder Privatleben) zu lernen. „Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen“ – so der Untertitel – helfen dann, sich selbst anders zu verhalten und das Verhalten anderer besser zu verstehen, weil bewusst(er) wird, was in uns Menschen abläuft. Einige Beispiele:
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Frauen haben mehr Rezeptoren-Zäpfchen in den Augen als Männer, somit eine weitaus reichere Farbwahrnehmung, was sie auch beschreibend umsetzen können: Wer in der Aufbruchszeit der Menschheit Pflanzen feiner differenzieren konnte, trug zum Überleben bei – dem eigenen und dem der Gruppe. Frauen waren die Sammler.
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Männer hören auch schlechter, was offenbar ebenfalls damit zu tun hat, dass Frauen in früheren Zeiten hellerhörig sein mussten, als Aufziehende des Nachwuchses.
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Das räumliche Einordnen wiederum mussten seinerzeit Männer beherrschen, um bei der Jagd erfolgreich zu sein: Das klappt noch heute, bei Orientierung und beim Einparken.
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Und weiter geht´s: Auch Frauenhaut ist weitaus empfindsamer als jene von Männern – die mussten früher eine dicke Haut haben, um verletzungsfrei durch Dornenbüsche kriechen zu können.
Einfache Erklärungen aus der Frühzeit unserer Gehirnentwicklungen. Die sich fortsetzen, wenn es ums Kommunizieren geht: Klassisch wurde Sprache in der linken Hemisphäre angesiedelt, und das gilt auch heute – für Männer; Frauen setzen beide Hälften ein, was durch ein weitaus dickeres Corpus Callosum unterstützt wird, den Verbindungsbalken. Selbst nachvollziehbar werden die Darstellungen für den Leser durch Tests („Wie ist Ihr Gehirn programmiert?“ S. 103ff.), Abbildungen und vielfach (wiederholt) illustrierende Geschichten. Zusammen fassende Kurzbotschaften zum einfachen Mitnehmen, etwa zu indirekter Kommunikation (von Frauen, vs. direkter von Männern), dem „um den heißen Brei herum reden“: „Zwischen Frauen schafft die indirekte Ausdrucksweise Harmonie. Meistens funktioniert sie jedoch nicht bei Männern, denn die verstehen die Spielregeln nicht.“ (S. 150) Womit wir beim „Du kannst mich nicht verstehen!“ von Deborah Tannen sind …
All das hat natürlich mit Alltags-Kommunikation zu tun – auch mit jener in Führung, Verkaufen, Reklamationen beantworten und und und; vielfältig anwendbare Botschaften also! Bis hin zu Romantik-Tipps, die ebenfalls auf urtümliches Rollenverhalten zurück geführt werden. Für Trainer gibt es eine Menge Material für Seminar-Bausteine – für Verkäufer viel Berücksichtenswertes für die Akquise.