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Web 2.0 in der Unternehmenspraxis

Autor Back/Gronau/Tochtermann (Hsg)
Verlag sonstige
Seiten 344 Seiten
ISBN 978-3-486-58579-7
Preis 44,80

Wer sich als Entscheider mit der Frage auseinandersetzt, (mehr) Werkzeuge aus „Social Media“ im und für sein Unternehmen einzusetzen, findet hier ein Arbeitsbuch, Entscheide vorzubereiten. Zugleich ist der Band ein „Umsetzungsbegleiter“, denn geboten werden „Grundlagen, Fallstudien und Trends zum Einsatz von Social Software“, so der Untertitel. 30 Autoren haben dazu beigetragen, einen aktuellen Blick auf diese „schöne neue Welt“ zu werfen, und zwar D-A-CH-weit.

Diskutiert wird jeweils auch der aktuelle Status, konkrete Anwendungsbeispiele helfen dabei, kritischer Erfolgsfaktoren für die eigene Anwendung von vorne herein zu berücksichtigen („warum Fehler nochmals machen, die andere bereits getilgt haben?“). Stichworte sind Wikis, Weblogs, Social Bookmarking, Social Tagging, Podcasting, Newsfeeds, Communities, Social-Networking-Dienste(S. 9ff.). Warum diese Anwendungen Treiber für Veränderung sein können, wird ausgiebig diskutiert und anhand von Beispielen evaluiert (S.85ff.). Dann wird´s erst recht praktisch, mit „konkreten Anwendungen“ (S. 163ff.). Bleibt der Ausblick: „Visionen und Trends“ (S. 255ff.), siehe „Semantic Web“, wobei der Band bereits aus dem Jahr 2008 stammt und in einer Neuauflage sicher ergänzt und aktualisiert werden dürfte.

Dennoch, auch in diesem Zustand wirklich eine exzellente „Unterlage“ für jeden, der sich mit Web 2.0 auseinandersetzt… Nach wie vor aktuell etwa Unternehmens-Wikis; auch damit werden wir uns GABAL-seitig spätestens 2011 befassen, im Vorfeld des nächsten Jahres-Symposiums (vsl. Thema „Wissens-Management und Weiterbildung“) – siehe „Der Weg zum eigenen Unternehmens-Wiki“ (S. 151ff.). Kulturmodelle spielen hier in die Rolle von Weiterbildnern im Rahmen von Veränderungs-Prozessen hinein – Nachtigall, ich hör dir trapsen! Wie ist mit Crowdsourcing umzugehen, das vielerorts als Allheilmittel fürs Wissens-Management angesehen wird (S. 132ff.)?

Ein eigenes Kapitel ist auch dem „Wissens-Management mit Social Software in der Managementberatung“ gewidmet, S. 164ff. mit einem interessanten Wissensmodell „4P“: People – Playground – Prospects – Projects, woraus sich in einem 4×4 Portfolio konkrete Perspektiven und damit Handlungserfordernisse ableiten lassen (S. 168). Schau an, darin auch „Change-Management durch Metaphernarbeit“ (übrigens ein Workshop-Thema dieses Jahr beim GABAL-Symposium, siehe www.symposium.gabal.de) und „Training im Projekt“ – hier sind Weiterbildner unmittelbar angesprochen (S. 172f.)! Abgeleitet wird zudem ein Vorgehensmodell (S. 175): Design – Build – Qualify – Run – Evaluate.

Wohin der Weg führen kann, zeigt das Kapitel „Social Semantic Web“, gelegentlich schon mal mit „Web 3.0“ apostrophiert. Das abschließende Glossar hilft, mit dem einen oder anderen Begriff (noch) besser klar zu kommen resp. auch mal selbst leichter erklären zu können …

Hanspeter Reiter