Werther trifft Winnetou
Autor | Helmut Schmiedt |
Verlag | Karl May |
ISBN | 978-3-7802-0579-7 |
„Über Goethe und Karl May“ ist bestens passend zum 275. Geburtstag von Goethe heraus gekommen, mit interessanten vergleichenden Inhalten auf gut 350 Seiten. Fein die Alliteration des Titels …
Zwei bekannte deutsche Schriftsteller
…höchst unterschiedlicher Autorenschaft im Vergleich: Eine interessante Aufgabe, der sich der Autor hier gestellt hat! Ja, denn „es gibt mehrere gute Gründe, vergleichende Blicke auf die Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) und Karl May (1842 – 1912) zu werfen. 1. die Qualität ihres literarischen Werks: Goethe ist der größte deutsche Dichter schlechthin bzw., nach neuerem Urteil, einer der größten, und May reiht sich auf dem speziellen Gebiet des Erzählens ebenfalls in den Kreis der Besten ein 2. die enorme Breite und Vielfalt ihrer Aktivitäten, nicht nur im literarischen Bereich, sondern auch im Leben: Es tun sich jeweils Welten auf, von denen schwer vorstellbar ist, wie ein Einzelner sie alle hat durchmessen können 3. der hohe und einzigartige Bekanntheitsgrad ihrer herausragenden Figuren: Winnetou ist neben Faust wohl die berühmteste Figur der deutschen Literatur. Eine solche Konstellation schreit geradezu nach einer Untersuchung, die Leben, Werk und Wirkung Goethes und Mays gemeinsam inspiziert. Was bisher fehlte, ist der Versuch, die verschiedenen Mosaiksteine zusammenzusetzen und umsichtig zu ergänzen, sodass ein größeres Ganzes entsteht. Hier soll er unternommen werden.“ Mit vielerlei Perspektiven in der Sicht von Literatur-Wissenschaft, dennoch für Laien gut verständlich geschrieben: Passt also gut in diese grüne Reihe für Karl-May-Fans! Denn:
Eine Menge Stoff
…ist geboten, weswegen auch diverse Eselsohren in meinem Exemplar fürs Wiederfinden relevanter Text-Stellen sorgen, im Betrachten der beiden Autoren einzeln bzw. vergleichend: Da gibt es etwa ein Kapitel „Karl Mays Umgang mit Goethe“ (S. 142ff.), etwa als Bildungsgut: Wie wäre es mit einem entsprechenden Kapitel vice versa gewesen, also „Was hätte Goethe denn über Karl May gesagt?“ oder ähnlich. Frei davon, eine Zeitmaschine ins Spiel zu bringen, wäre es ja interessant zu recherchieren, was der Gute über Reise-Schriftsteller seiner Zeit verlautbart hat – der er ja teils selbst war, siehe – Italien: Gar mit „action“ zur Frankfurter Buchmesse 2024: https://www.boersenblatt.net/home/goethes-italienische-reise-als-escape-room-344961. Natürlich gibt´s auch die Erotik-Perspektive hier wie dort (S. 252ff.), schon Arno Schmidt geschuldet (S. 262ff.). Wie auch immer, die beiden werden biografisch durchleuchtet auf Gemeinsames und Differenzierendes – wie auch ihre (Haupt-)Figuren: Dauer-Personal hier wie dort, Bezüge zum eigenen Leben dito. Fazit (S. 355ff.): „Es ist erstaunlich, wie viele inhaltliche Elemente…man gemeinsam analysieren kann“ – mit welchen Ergebnissen, möge die Leserschaft sich selbst erlesen …HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de