Wie ticken Jugendliche?

Diese SINUS Jugendstudie U18 wurde im Auftrag diverser Unternehmen und Institutionen (zum zweiten Mal nach 2007) erstellt und ergänzt in vielerlei Hinsicht die Shell-Jugendstudie, für die der Vorwort-Schreiber Dr. Klaus Hurrelmann lange Zeit verantwortlich zeichnete. In gewohnter SINUS®-Manier werden Lebenswelten der 14- bis 17-Jährigen in Deutschland als Kartoffel-Grafiken präsentiert (Überblick: S. 32ff. sowie genauer 38ff.). Es sind nur deren sieben gegenüber elf bei den Erwachsenen, im ähnlichen Ordinatensystem, wenn auch dort mit Abwandlungen: Bildung (niedrig / mittel / hoch) und normative Grundorientierung (traditionell – modern – postmodern; verfeinert: Sicherheit [&] Orientierung, Haben [&] Zeigen, Sein [&] Verändern, Machen [&] Erleben, Grenzenüberwinden [&] Sampeln). Die Befragten erhielten zur Vorbereitung ein Fragenheft und sind teils auch mit einem Foto ihrer Wohnsituation vertreten, wieder gegeben als Kollasche jeweils zum Einstieg in eine Lebenswelt. Diese (wie auch die „zentralen Befunde“) sind jeweils unterteilt wie folgt:

Allgemeine Befindlichkeit

Zukunftsvorstellungen

Vergemeinschaftung und Abgrenzung

Medien (Alltag, Interaktion digital, Persönlichkeitsrechte …, Orientierung in Medienwelten)

Schule und Lernen

Berufliche Orientierung

Gesellschaftliches  und politisches Interesse

Glaube, Religion, Kirche

Engagement.

In den Lebenswelten spiegeln sich auch diversifizierende Situationen von Jugendlichen mit Migrations-Biografie wider. Die Darstellung ist illustriert durch wörtliche Zitate (teils als Abbildung aus den Heften, teils integriert in die jeweilige Grafik der Lebenswelten, teils als ausführliche Vertiefung der jeweiligen Bereichs-Interpretation).

Fazit: Hilfreiches Instrument, sich auf aktuelle Nachfrage und potenzielle Entwicklung in die Zukunft einzustellen. Auch und gerade für Weiterbildner, siehe Schule, Beruf, Medien! – 

Hanspeter Reiter