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Wie wir töten, wie wir sterben

Autor Martin von Arndt
Verlag Ars Vivendi
ISBN 978-3-747-20392-3

„Bonn, 1961“ – ein Politthriller… Hoch interessanter Thriller mit knapp 300 Seiten Einblick in Handeln von Geheimdiensten seinerzeit: Deutschland – Frankreich – Israel…

Agenten in Aktion
…und das in Kooperation wie auch in Konkurrenz: Wer mit wem und mit wessen Unterstützung da was erreichen will und soll, ergibt ein kompliziertes und damit variantenreiches hintergründiges Spiel! Fokus einerseits die französische Kolonialgeschichte, andererseits Nazi-„Nachwehen“… Zu verbinden mit der Warnung vor Anklängen des Krimi noir… Darum geht´s als ineinander verquickte Rahmenhandlung: „Agent Dan Vanuzzi wird vom französischen Auslandsnachrichtendienst angeheuert, zwei in der BRD untergetauchte Mitglieder der algerischen Befreiungsarmee aufzuspüren. Der Algerienkrieg tobt mittlerweile seit sieben Jahren, und den beiden werden Kriegsverbrechen an französischen Soldaten zur Last gelegt. Um sie zu fangen, muss Vanuzzi seine ganze Kraft und Erfahrung aus zwanzig Jahren Geheimdienst aufbieten. Doch schon nach kurzer Zeit wird klar, dass niemand der ist, der er zu sein scheint. Vanuzzi kontaktiert seinen alten Gefährten Rosenberg, der als Mossad-Agent in der BRD den ehemaligen KZ-Kommandanten Arthur Florstedt aufspüren und nach Israel entführen soll. Rosenberg wird dabei mit seinem eigenen Trauma konfrontiert, der Ermordung seiner Familie im KZ und seinem eigenen Überleben. Vanuzzi und Rosenberg versuchen sich gegenseitig zu helfen und begeben sich in die Abgründe der Geschichte…“. Vielerlei historisch belegtes Geschehen verarbeitet in einem Krimi, der rasante Entwicklungen verbindet mit durchaus philosophischen Überlegungen zu Gewalt, selbstreflexiv in den beiden Hauptpersonen, die gemeinsame Mossad-Historie verbindet. Und mit überraschendem Plot, bezogen auf eine davon: Auch (heute so benanntes) PTBS kommt da ins Spiel. Elegant wie spannend konstruierte Story, weit jenseits üblicher Allerwelt-Thrillerei! Informativ durchleuchtend das Geschehen in der noch relativ jungen BRD. Mit einem Finale, das durchaus als Cliffhanger gelesen werden kann: Wer weiß, vielleicht gibt´s „Fortsetzung folgt“?! Wäre erfreulich …
HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter