Winning Ways

Der Autor nimmt zunächst Abschiede: von Perfektem im Sinn von vorhersehbar, planbar, vollkommen. Das gilt für das Funktionieren von „Welt“ und für das Finden von „Lösungen“ für Probleme.

Sein Plädoyer gilt der „imperfekten Welt“, die wir und im Besonderen Führungskräfte annehmen sollten – mit der Ambition, „Spielregeln“ zu (er)finden, die es ermöglichen, im „Kreislauf des Gewinnens“ und mit der Hilfe des Dreischritts von „see – do –get“ so anzuwenden, dass – in Anlehnung an den Philosophen Leibniz – die beste aller Welten konstruktiv gestalten zu können. 

Gewinnen ist hier nicht identisch mit Siegen. Gewinnen meint hier, die Klaviatur von Sehen, Handeln und Resultate erzeugen in einem kooperativen Geist und mit einem Blick für systemische Zusammenhänge zu spielen. Es geht also um das Erkennen von Wechselwirkungen, um Muster, um Interdependenzen, um nur einige wesentliche Denkfiguren systemischen Denkens und Agierens zu nennen.

Dieser Dreiklang ist ein „Schlüssel“, den der Bernd Remmers Führungskräften an die Hand gibt. Er soll ihnen im Alltag des Führens mit seinen „Kernaufgaben“: „Bewerten, Gestalten und Begleiten“ dienen und gewinnt an Bedeutung im Rahmen von Veränderungen. Der oben erwähnte Dreischritt wird pro Tätigkeit erläutert. Die Ausdeutung der Verben ist nicht auf sinnlich Wahrnehmbares beschränkt, sondern differenziert sich in unterschiedliche intellektuelle Tätigkeiten. 

Anhand von Beispielen, Checklisten und formelartigen Merksätzen beschreibt und führt der Autor vor, wie sein Kreislauf in der Praxis gehandhabt werden kann, ohne Rezepturen für Situationen zu bieten. Nicht Konditionalprogramme von „wenn-dann“-Verknüpfungen stehen in Rede. Nicht um klare Fahrpläne, sondern um Flexibilität entlang essentieller Items (siehe Kreislauf, Dreischritt), angewandt auf die jeweilige Situation, geht es. Dies erfordert sowohl kognitives Erfassen als auch kooperatives Tun. 

Hanspeter Reiter, www.reiter-medienconsulting.de

Hanspeter Reiter