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Wolfssommer

Autor Hans Rosenfeldt
Verlag Wunderlich
ISBN 978-3-8052-0002-8

„Der Auftakt einer neuen Thrillerreihe – von einem der größten schwedischen Krimi- und Drehbuchautoren!“ – im Rahmen der Buchmesse in einem Textouren-Interview mit Margarete von Schwarzkopf beleuchtet, das hier zu sehen und zu hören ist, Verweis auf Trailer inklusive: https://www.youtube.com/watch?v=0XZqckDst6M … Und der Erstling eines bestens bekannten Autors – wie geht das denn? Nun, bisher kennt Leser vielleicht (bestimmt!  …) die Thriller des Duos Hjördt/Rosenfeldt rund um Sebastian Bergmann – dieser starke Krimi hier ist nun der erste, den Hans Rosenfeldt alleine geschrieben hat. Übrigens mit Tipps beim Gegenlesen seines „Alter Ego“, der insofern indirekt beteiligt war.

Auftragskiller
…passen durchaus zu Schweden-Krimis – erst recht, wenn es um Drogen geht, wie sich rasch klärt. Der Start ist allerdings ein anderer, woher auch der Titel rührt: „In der schwedischen Stadt Haparanda wird ein toter Wolf gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie im Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine Spur: In Finnland ist ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen, es gab mehrere Tote. Und daher tauchen gleich mehrere Kriminelle in Haparanda auf – allen voran Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Die leitende Polizistin vor Ort, Hannah Wester, hat noch ganz andere Probleme: Sie befürchtet, ihr Mann könnte sie verlassen, die Affäre mit ihrem jüngeren Chef macht es nicht besser. Doch Hannah steht ihre Frau.“ Eine Menge Beziehungs-Stress gibt es, durch Verhältnisse am Arbeitsplatz, durch Verwandtschafts-Verhältnisse und durch seltsames Verhalten manchen Partners in den diversen Paaren und Familien, die eine Rolle spielen. Interessant, wie ein Tick letztlich beiträgt, den Fall zu klären – a bissal an Monk mit seiner Manie erinnernd ..

Ort des Geschehens
Die Ortschaft Haparanda gibt es übrigens tatsächlich, an der Grenze zu Finnland, gegenüber Kemi – und aus dem Finnischen entlehnt: Haaparanta = Espenstrand. S. 60ff. wird einiges zur Geschichte des Ortes erzählt, ab 1911, fein! Auch eine Influencerin spielt eine Rolle (etwa S. 234ff.), was der Story eine höchst modernen Touch verleiht. Eingeschoben sind kurze Kapitel, die Ausblick geben (kurze Absätze aus dem Erleben einiger Personen, denen Schicksal droht, wie angedeutet) und auch Einblick (wie fühlt sich so eine Kleinstadt – anthropomorph quasi, etwa S. 303ff.). Und auch wenn der Autor abschließenden „Dank“ S. 477ff. schreibt „Jetzt werden wir erst einmal eine Weile nichts mehr von .. Haparanda hören“, verspricht der Cliffhanger die Fortsetzung: „Jemand hatte ihr Elin weggenommen… Jemand, den sie finden wollte…“ – voila, man darf (weiter) gespannt sein! HPR www.dialogprofi.de www.gabal.de

Hanspeter Reiter