Nachbericht AFNB „Int. Wissenschaftsforum“ 2014 Bonn
Wissenschaftsforum des AFNB am 13.12.2014 in Bonn:
„The Best of Neuroscience – Wissenschaft, Unterhaltung, Entspannung“ war das Motto dieses sechsten Kongresses, den die „Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement“ mit geplanten 1.400 Teilnehmenden veranstaltete. Eine Samstags-Nachmittags-Veranstaltung von 11:30 – 20:15 – übrigens im selben Maritim Hotel wie die GSA-Convention – mit geballtem Input: Illustre Namen standen auf dem Programm, etwa Prof. Eric Kandel als einer von diversen inhaltlichen Beiträgern, während etwa Dr. Eckart von Hirschhausen mehr für den (wissenschaftlich fundierten) Unterhaltungs-Teil stand, siehe http://www.afnb-international.com/#!wissenschaftsforum/c13xt. Der Anspruch von Akademie und Kongress wurde erfüllt, Erkenntnisse der Hirnforschung in die Praxis der Weiterbildung einfließen zu lassen, in Lehren und Lernen also. Gegossen in diese Themen: Ist unser Gehirn vernünftig? – Sollen, Wollen, Können. – Glück im Arbeitsalltag – Ist Lachen die beste Medizin? – Wir sind, was wir erinnern. Ausführliche Infos inkl. Rückschau auf Vor-Veranstaltungen gibt es hier: http://www.afnb.de/fileadmin/client_media/account-49101079-media/Wissensdatenbank/Wifo_2014/Programmheft/Index-DE.html#4 [QR]
Emotionen – mit Show-acts und besonderen Momenten
Nun, meist waren das schlichte Musik-Einlagen, doch gehörten auch die mithilfe von ausgiebigen Licht-Effekten und dem schauspielerischen Können der Gesangs- und Instrument-Interpreten zur mehrere Sinne aktivierenden Sorte. Besonders beeindruckend jedoch der Start-Show-act mit einer Künstlerin, die vieles von einer Lap-Dancerin hatte. Doch am wenigsten war sie lasziv: Geboten wurde zwar ein „Akt“, im Grunde mehrere, doch alle als eine Art Hochseil-Akrobatik, als Tänzerin im Netz, an der Decke hängend. Akrobatisch, athletisch, aktivierend – gute Idee!
Hirschhausen – aus Skepsis wurde Vergnügen und Hochachtung: Wie dieser gelehrte Entertainer seinen Mix aus (scheinbar?) spontanem Humor und interaktiven Unterhaltungs-Elementen geschickt mit Lern-Häppchen und klaren Botschaften gespickt kriegt, zeigt Routine, Spaß und Zielklarheit. Dass er (als AFNB-Funktionär) durchaus auch seine eigene Stiftung (Humor hilft Heilen) zu platzieren versteht, gehört zur akzeptierten Nonchalance eines wahren Könners! Der Arzt Dr. Eckart von Hirschhausen bringt über seine Anekdoten und Storys Kompetenz wie Expertise ins Spiel, belegt soeben Erlebtes durch wissenschaftliche Aussagen – und weiß Medien zu nutzen, siehe das Eingangs-Video von und mit Loriot …
Sach-Info – als Mix von ZDF und xxx
Mehrere Professoren verschiedener Profession kamen zu Wort, die unterschiedlich unterhaltsam sehr interessante Erkenntnisse darboten. Die Inhalte sprachen für sich und wurden umspielt von kleinen Unterhaltungs-Elementen. Sei es die besondere Art des Sprechens, grammatikalisch mit vielerlei Gerundien („seiend, habend …“), seien es Anekdoten aus der Welt der Wissenschaft, seien es eigene Experimente, die zwar „nur“ bereits Bekanntes bestätigen, dennoch Neuheiten-Charakter hatten. So erlebten die Teilnehmenden die Professoren (ausnahmslos Männer) Lutz Jäncke, Julius Kuhl und Tobias Esch.
Highlights – Kandel Vortrag [&] Interview
Dass der hoch betagte Nobelpreisträger in Person auftrat, das allein war schon „die Reise wert“. Auch er ein AFNB-Funktionär, bot er vielerlei Einblick in die diversen menschlichen Gedächtnis-Systeme, und zwar bereitwillig über seine eigenen Erkenntnisse hinaus. Was zeigt, wie wach dieser inzwischen 85-jährige Wissenschaftler auch heute noch seine Fachgebiete verfolgt … Der darauf folgende Dialog zwischen ihm und seinem Interview-Partner Hirschhausen verließ die rein naturwissenschaftliche Bühne und erweiterte die Perspektive um Aspekte wie Religion …
Netzwerk – bekannte Gesichter und Ausblick
Pausen sorgten dafür, dass Austausch wie Wiedersehen möglich wurden. So freute ich mich, diverse GABAListen zu treffen, darunter (neben Julia Hayn und Kai Bühler, über die ich erst auf diesen Kongress gestoßen war) unser Ehren-Vorsitzender, Gründer und STUFEN-Stifter Prof. Dr. Hardy Wagner und Dr. Gudrun Fey. Zudem traf ich diverse Bekannte aus anderen Kreisen – und ich denke, den anderen Teilnehmenden ist es auch so gegangen! So wurde die Teilnehmer-Schar selbst zur Bühne, für Austausch und Ausblick auf neue Chancen …
Fazit
Ein vielseitiges Erlebnis, das sich gelohnt hat. Versprochenes wurde eingelöst, inhaltlich vieles wieder belebt und weiter entwickelt, für Unterhaltung (mehrdeutig …) war gesorgt. Dem Veranstalter ein „Hut ab“ – immerhin zum sechsten Mal fand dieser Kongress statt, mit internationalen Gästen weit über D-A-CH hinaus, sogar bis jenseits der Ozeane.
Modell für GABAL-Events?
Nun, für die Jubiläums-Impulstage 2016 (40 Jahre GABAL – So geht Weiterbildung heute!) haben wir uns vorgenommen, ein wenig mehr Unterhaltendes einzubauen. Doch ist mein Eindruck, dass GABAListen eher das Inhaltliche bevorzugen resp. bereit sind, dafür Geld auszugeben – für die eigene Weiterbildung. Wer als AFNB-Mitglied viel Geld alleine in die Mitgliedschaft investiert, will wohl mehr von großen Namen und von Show-acts erleben. Auch von Events mit eher Massen-Charakter wollen wir eher Abstand be-halten … Dennoch, wenn andernorts derlei geboten wird, weisen wir gerne darauf hin und berichten darüber: Anregend für den, der´s mag! HPR
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