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Robin Gettup fragt: Brauchen Sie nicht auch einen Empfehler?

Vielleicht gehören Sie ja zu den Gewinnern: Sie akquirieren erfolgreich. Die Aufträge purzeln nur so herein, und es geht Ihnen wie vielen Teilnehmern an GABAL-Symposien: Die wissen gar nicht, wie sie das alles bewältigen sollen. Das alte Leid der Freiberufler eben: Entweder zuviel auf einmal – oder Ebbe.

Na ja. Es wäre eine schlechte Eigen-PR, wenn man seinem Nachbarn im World-Café offenbaren würde, wie mau es in Wirklichkeit aussieht. „Keep Smiling!" hieß eine Parole in der Nachkriegszeit, die ja die meisten Gabalisten nur noch aus Erzählungen von Opa und Oma kennen. Sich nur nichts anmerken lassen!

Diese hohe Kunst verstehen offenbar viele Teilnehmer an Veranstaltungen der Weiter-bildungsverbände perfekt. Visitenkarten-Partys lassen die Hoffnung erglimmen, jemand möge die angepinnte Karte abnehmen und einem Firmenchef auf den Tisch legen und rühmen: „Der (oder die) ist sowas von gut, die (oder der) ist einfach genial, Spitze! Und ich sage Ihnen: Noch ist es ein Geheimtipp! Noch bezahlbar! Ich könnte mir für die Lösung Ihrer Probleme (außer mir, natürlich! Aber ich bin so ausgelastet!) keine (keinen) Besseren vorstellen. Schon kurz darauf klingelt das Telefon und alles ist paletti.

Soweit der Traum vom Empfehler. Früher – in der Keep-Smiling-Zeit! – konnte man nur mit Beziehungen überleben: Zündkerzen gegen Mehl und Zucker. Später sprach man von der Protektion: Auftragserteilung nur, wenn der ziemlich missratene Sohn eine schöne Stelle bekäme. Oder Beförderung nur, wenn man dafür an anderer Stelle was „deichseln" könnte. Soll nicht ganz ausgestorben sein ….

Aber nun mal ehrlich: Brauchen wir nicht alle irgendwie einen Empfehler? Der z.B. seine Kontakte bei einem Verlag spielen lässt und dort verbreitet, dass die Glossen vom Robin aber sowas von Spitze …. na ja, schlechtes Beispiel. Ich würde dann für Sie auch woanders, hätten Sie mal eine Visitenkarte? Ich könnte da für Sie …. .

Wäre doch schön, wenn GABAL eine Gesellschaft von Empfehlern wäre. Sicher: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Und es soll auch solche geben, die bei Veranstaltungen nur „spinxen", um rauszufinden: Wie kann ich die Wässer anderer auf meine Mühle leiten. Wirklich?

Aber man wird ja noch von Empfehlern träumen dürfen. Brauchen Sie meine Visitenkarte? fragt R.G.



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