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Robin Gettup fragt: „Ist eine Legende mehr als Papst, Titan und Gott?“

Der Papst hat abgewirtschaftet. Ich meine nicht den in Rom und mit Urbi et Orbi. Sondern als Ehrentitel. Da gab es mal einen NLP-Papst und einen Zeitmanagement-Papst. Schreiber dieses wurde vom einschlägigen Fachblatt BILD („Wir sind Papst!") zum Weißwurst-Papst erhoben, aufgrund seines erfolgreichsten Sachbuches. Aber die Zeit der Päpste ist vorbei. Der Abglanz hat Grauschleier bekommen.

Wo kamen wir denn her? Der Ruhm galt einst dem Experten und noch viel früher dem Meister. Goethe wurde zum Dichter-Fürsten geadelt. Ein bekannter Ex-Torwart wurde zum Titan. Möbelhäuser taten es nicht unter der Selbsterhebung zum Giganten. Als selbst dieser allzu klein wirkte, griff man zu XXL. Das ist immerhin steigerungsfähig zu XXXL3. Und so weiter.
Gemach, das lässt sich noch toppen: „Toni – Du bist ein Fußballgott!" schrie der Radioreporter, denn mit dem aus der Luft gegriffenen Ball erwirkte er das Wunder von Bern. Wer in Google den Begriff „Fußballgott" eingibt, erlebt inzwischen eine Götterschwemme. Nun also die Legende. Fritz Walter machte den Anfang – klar er war die Fußball-Legende schlechthin. Da erhebt sich nun die Frage: Ist eine Fußball-Legende mehr als ein Fußballgott?
Inzwischen mehren sich die Legenden inflationistisch. Im Sport vor allem. Aber der Legenden-Virus greift um sich. In der Weiterbildungsszene. Da gibt es schon die Coach-Legende.

Was soll das? fragt Robin Gettup. Er hat noch Latein gelernt und obwohl er in diesem Fach das absolute Gegenteil einer Legende war, blieb für ihn „legendum" = das zu Lesende ein Gerundivum! Und die Erinnerung an die schöne Regel „Wer mal muss, steht im Dativ!" Sowas merkt man sich fürs Leben. Wenigstens das.

Was ist denn nun das zu Lesende bei Fritz Walter. Muss man ihn gelesen haben?

Meyers Hand-Lexikon von 1921 (übrigens eine Legende) verweist auf Heiligengeschichten, auf Münzumschriften und auf das zu Lesende bei Landkarten. Bleiben wir bei den Heiligen. Auch der zu lesende Große Brockhaus von 1952 verweist auf die kirchliche Literatur des Mittelalters, auf die Heiligen- und Leidensgeschichten der Märtyrer, auf Poeten und ihre Poesie. Hmmm?

Und dann mehren sich ausgerechnet in unserer Zeit die Legenden? Keine Päpste mehr, aber Legenden?

Unzweifelhaft ist Hardy Wagner eine GABAL-Legende! Und die Robin-Gettup Kolumnne eine zu lesende!



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