Stolpersteine in der Personalentwicklung: Der Pinguin Effekt

Beitrag von Ute Roehl 06.08.2020 Kategorie(n): Mitglieder aktiv, Personalentwicklung 2 Kommentare

Eine Trainerauswahl ist wirklich schwierig, man muss Kompetenzen prüfen, Verfügbarkeiten klären und dann muss der Trainer von seinem Typ her noch zu den Teilnehmern passen.

Viele Personalentwickler laden die Trainer zu einem Kennenlerngespräch ein, um vor dem Seminar sich einmal persönlich kennen zu lernen und zu schauen, ob der versprochene dynamische, charismatische und mitreißende Trainertyp auch live so ist.

Häufig sitzt nun der Trainer am Tisch und wirkt eher nachdenklich, etwas aufgeregt und ein bisschen introvertiert und die PEler sind enttäuscht und verwirrt, ob das alles nur falsche Versprechungen waren und die Feedbacks von anderen Unternehmen nicht ganz der Wahrheit entsprechen?!

Was eigentlich passiert ist, ist der „Pinguin-Effekt“.

Ein Pinguin an Land, ist wohl einer der ungeschicktesten Tiere, die man sich vorstellen kann. Man fragt sich, ob das Tier überhaupt die Bezeichnung „Vogel“ verdient, ohne fliegen zu können. Zudem sind sie sehr langsam auf ihren zwei Füßen unterwegs und fallen gerne auch mal vornüber. Wer einen Pinguin an Land sieht, sieht nicht seine Stärken.

Sobald ein Pinguin im Wasser ist, kann er seine Kompetenzen zeigen, seine Geschwindigkeit, Geschicklichkeit, Wendigkeit. Er ist im Wasser in seinem Element.

Genauso ist es, wenn ein Trainer beim Erstgespräch mit der PE am Tisch ist: Ein Pinguin an Land.

Der Trainer sitzt am Tisch und für ihn ist es wie in einem Bewerbungsgespräch. Er möchte gerne den Auftrag bekommen, ist aufgeregt, da es hier um eine Bewertung von seinen Erfahrungen und seinem Lebenslauf geht – er ist nicht in seinem Element.

Sobald der Trainer aber in seinem Element sein darf, im Seminarraum (auch im virtuellen), kann er seine Stärken zeigen. Er interagiert mit den Teilnehmenden, kann Wissen vermitteln, geht mit Gruppendynamiken um und fühlt sich sicher.

Natürlich ist es schwierig, darauf zu vertrauen, dass der Trainer, den man im Kennenlerngespräch als unsicher empfunden hat, es im Seminarraum perfekt machen wird.

Wir sagen unseren Kunden häufig bei unseren „Pinguinen“ im Vorfeld Bescheid, damit sie sich darauf einstellen können.

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Ute Roehl Trainervermittlung

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