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Was macht Projektteams erfolgreich? Wie geht es Menschen im Projektteam gut?

So lautete das Thema des 25. PraxisForum Projektmanagement am 23.3.2023, das wieder von der GABAL-RG Hannover, GPM, gfo, GI, Region Hannover, VDI in Zusammenarbeit mit der Hochschule Hannover, der Leibniz Fachhochschule und Niedersachsen Digital organisiert wurde.

Die ungewohnten, etwas engen Räumlichkeiten der Buchhandlung Leuenhagen & Praxis, hier finden ansonsten viele Lesungen der Buchhandlung statt, boten eine besondere, kommunikationsfördernde Atmosphäre.

Die Referierenden, Prof. Dr. Michael L. Bienert, Wibke Jellinghaus, Klaus Pfeiffer, Michael Barg und Christopher Batke gaben als Referierende den 52 Teilnehmenden Einblicke in die Praxis und Tipps, welche Unterstützung die Projektteams in ihren Unternehmen erhalten, damit sie erfolgreich sind.

Prof. Dr. Michael L. Bienert (Hochschule Hannover) sprach in seinem Impulsvortrag zu Basics von Projekterfolg. Im Mittelpunkt seines Vortrags stand der Gesundheitsaspekt: Die Projektmitglieder müssen zunehmend mit Ungewissheiten umgehen.  U. a. Wie stark wird die Belastung? Reichen meine Kompetenzen aus? Welche Unterstützung kann ich erwarten? Veränderung der Anforderungen? Als dies erhöht die mentalen Anforderungen, die Anforderungen an die sozialen und fachlichen Kompetenzen. Die führte angesichts Krankheitszahlen (Adipositas, Diabetes, Wachstum bei psychischen Störungen) zu der Forderung: Lasst uns in Projektteams stärker auf die Gesundheit der Menschen achten, zum Vorteil für die Mitarbeitenden und die Unternehmen.

Wibke Jellinghaus (Arineo GmbH) berichtete über die Werte, Prinzipen und die Kooperative Organisationsform des Unternehmens: Das Unternehmen ist nicht hierarchisch strukturiert, sondern setzt sich u.a. aus Basisgruppen, Geschäftskreise und Praxisgruppen zusammen; Prinzipien sind bspw. stärkenorientierte Aufgabenverteilung, Partizipation, Anpassungsfähigkeit. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die gemeinsame Arbeit: Übernahme von Verantwortung im Projekt, regelmäßige Feedbackrunden, Fehlerkultur (mit Fehlern werden konstruktiv umgegangen), Selbstorganisation, damit dies aber nicht zu einer Selbstausbeutung führt, wird auf die Stresssituation der Kollegen geachtet. Dies sind nur einige Beispiele für die besondere Unternehmenskultur, die den Erfolg von Projektteams unterstützen und zu einer Mitarbeitendenfluktuation von unter 2% führt.

Klaus Pfeiffer (Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG) zeigte auf, wie die Projektleitung dafür sorgen kann, dass es den Projektmitarbeitenden gut geht. Die Stellhebel für das „Wohlbefinden“ der Projektmitglieder sind u.a. Projekt-Kick-Off und anonyme Umfragen zu Projektsituation.

Michael Barg (TUI InfoTec GmbH) gab Einblicke in die Teamentwicklung im internationalen Umfeld von agilen Projekten bei der TUI. Eine besondere Herausforderung ist der „Missma(t)(s)ch“ der Kulturen. Die Problematik erläuterte er anhand der unterschiedlich ausgeprägten Kulturdimensionen (nach Hofstede). Dies kombiniert mit agilen Projekten stellt eine besondere Herausforderung für Projektleiter dar, dessen Rolle sich mehr vom Manager zum Coach entwickelt hat. Weiterhin wird auf die Einhaltung  10 Regeln geachtet.

Den letzten Vortrag hielt Christopher Batke (New Work Coach, GundWERK by Gundlach). Am Beispiel des Unternehmen Gundlach zeigte er die Umsetzung und Herausforderungen einer von der Unternehmensleitung getriebenen Kulturtransformation auf. Die Geschäftsführung ist Vorbild für viele Veränderungen. Ein wichtiges die Projektarbeit beeinflussendes Element der Unternehmenskultur ist Vertrauen: „Führt zu Freiraum → Führt zu Engagement → Führt zu Innovation, Dynamik“. Das Fazit trotz aller Schwierigkeiten im nicht abgeschlossenen Transformationsprozess lautete: „Keine Transformation ist auch keine Lösung. Den Mensch in den Mittelpunkt zu rücken, ist ein guter Anfang.“

In der darauffolgenden Podiumsdiskussion mit allen Referierenden wurde insbesondere diskutiert, dass Führungskraft und Projektmitglieder aufeinander Acht geben sollten, um die Gefahren einer chronischen Überforderung engagierter Mitarbeitenden zu vermeiden. So schloss sich der Kreis zum Impulsvortrag:

Lasst uns in Projektteams stärker auf die Gesundheit der Menschen achten, zum Vorteil für die Mitarbeitenden und die Unternehmen.

Wolfgang Neumann

rg-hannover@gabal.de



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